Oia ist ein kleines Dorf im Norden von Santorin, Griechenland. Es ist wegen seiner Architektur und der atemberaubenden Aussicht als einer der schönsten Orte der Welt bekannt. Der Name des Ortes geht auf eine Legende zurück, die besagt, dass ein Schiff mit Flüchtlingen aus einer zerstörten antiken Stadt namens Helice in Richtung Ägypten segelte, um einem Ausbruch des Vesuvs zu entgehen, als es vor der Küste in der Nähe von Oia von starken Winden erfasst wurde und dort an Land zerschellte. In Wirklichkeit geht diese Geschichte auf drei verschiedene Erdbeben zurück, die Fira 1450 v. Chr., 1500 v. Chr. und 500 v. Chr. heimsuchten – jedes davon zerstörte nach und nach Teile von Oia und anderen Städten der Insel, darunter auch die antikestadt Akrotiri, die heute eine archäologische Stätte ist.

Oia ist auch für seine blauen und weißen Gebäude bekannt, die mit einem Mineral namens „Lapislazuli“ bemalt sind. Dieses Pigment wurde erstmals vor Tausenden von Jahren in Afghanistan abgebaut, aber die Minen wurden während der dortigen Kriege geschlossen, so dass es heute nur noch sehr selten zu finden ist. Die Farbe, die traditionell von den griechischen Inselbewohnern verwendet wird, stammt aus diesem besonderen Material sowie aus anderen Mineralien wie Pyrit. Heutzutage haben die Einwohner von Oia Wege gefunden, stattdessen natürliche Pigmente aus Pflanzen oder Tieren zu verwenden. Zu den natürlichen Alternativen gehören Indigofarbstoffe, die aus Waidblättern (einer auf den Britischen Inseln heimischen Pflanze) hergestellt werden, sowie Ockerschlamm, der auf den nahe gelegenen Inseln Santorin und Kreta.